Leverkusen – Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften zeigte Loke Sommer (U18, LG Flenburg/ LK Weiche) dass er im Wettkampf, wenn es drauf ankommt, über sich hinaus wachsen kann. Durch nur drei Vorbereitungswettkämpfe im Winter konnte die aufsteigende Form zwar erahnt werden. Ob die Trainingsplanung aufgeht, zeigt sich dann erst im Saisonhöhepunkt. Und die Form explodierte förmlich. Schon im ersten Wettbewerb überraschte Loke sich und seinen Trainer mit einer Sprintzeit von 7,28 sec über die 60m-Distanz. Fast eine halbe Sekunde schneller als im Vorjahr. Auch im Weitsprung lieferte Loke. Schon die ersten Sprünge waren sicher, im dritten landete er mit Bestleistung bei 6,65m. Im Kugelstoßen katapultierte er die Kugel bereits im ersten Stoß auf 14,64m, was zwei Meter mehr als im Vorjahr bedeutete. Zu diesem Zeitpunkt lag Loke auf Rang Eins. Die vierte Disziplin war der Stabhochsprung. Hier wurde im Training viel gearbeitet, was sich im Winter in Flensburg als sehr aufwendig herausstellt. Auch hier konnte Loke Sommer sich von 3,60m mit überzeugenden Sprüngen in einem Wettkampf um gleich 30cm auf 3,90m verbessern. Die sehr starke direkte Konkurrenz konnte hier mit Sprüngen von 4,30m bis 4,50m Punkte gutmachen.
Am zweiten Tag startete Loke mit einer neuen Bestleistung über die 60m-Hürden in 8,30sec und zeigte einen stabilen Hochsprung im Bereich seiner Bestleistung von 1,77m. Im Hochsprung sprang der direkte Konkurrent Friedrich Schulze (TV Gelnhausen) in seiner Paradedisziplin 2,04m hoch und verschaffte sich einen Vorsprung auf die Bronzemedaille von gut 70 Punkten. Im abschließenden 1000m musste Loke Sommer somit 7 Sekunden vor Friedrich ins Ziel kommen. Direkt nach dem Startschuss spurtete Loke dem Feld davon. Unter lautem Applaus lief er ein herausragendes Rennen von 2:43,19min und schob sich souverän auf den unerwarteten Medaillenrang. Mit einer Punktzahl von 5223 Punkten blieb er somit sogar nur ganz knapp mit 32 Punkten hinter dem zweitplatzierten Joshua Stallbaum (TSV Schmiden).
Trainer Jan Dreier zeigte sich sehr zufrieden:“ Eine Medaille war definitiv nicht erwartet, da im Hallensiebenkampf Lokes stärkste Disziplinen wie Speerwurf, Diskus und die 400m noch gar nicht enthalten sind. Umso überraschender das schöne Ergebnis“.
Ebenfalls qualifiziert hatte sich der DM-sechsplatzierte Ben Heyer (U20, LG Flensburg). Er wurde Dreizehnter. Seine Leistungen waren mit 7,66sec (60m), 6,18m (Weitsprung), 10,54m (Kugel) und 1,65m (hoch), 3,90m (Stab) und 9,28sec über die Hürden deutlich von seinen Bestleistungen entfernt. Über die 1000m gewann er in 2:53,5min seinen Lauf und fand einen versöhnlichen Abschluss mit 4314 Punkten. Trainer Jan Dreier relativierte das Ergebnis schnell:“ Wenn man weiß, dass es Ben gelungen ist, Zehnkampf und den Beginn einer Ausbildung zum Physiotherapeuten unter einen Hut zu bringen, dann kennt man den besonderen Wert dieser Leistung.“
